- service - Moment mal...
Ist Ihnen der Name Dr. Korczak schon einmal begegnet? Wohl nicht. Ich
jedenfalls konnte, als ich von ihm las, nichts mit seinem Namen
anfanfen und forschte im Internet nach ihm. Janusz Korczak, der
eigentlich Henryk Goldszmit hieß, war ein polnischer Arzt,
Kinderbuchautor und Pädagoge. Er hatte in den 30er Jahren ein
Kinderheim in Warschau gegründet, in dem sich 1942 etwa 200
jüdische Kinder befanden. Am 5. August in dem Jahr
rückte die SS an und wollte die Kinder abholen und sie in das
Vernichtungslager Treblinka bringen. Korczak sollte verschont bleiben
und wurde aufgefordert zu gehen. Aber darauf ließ er sich
nicht ein, sondern sagte mit fester Stimme: „Nein, ich gehe
nicht, ich bleibe bei meinen Kindern.“ An diesem Tag wurde
sein Lebenswerk zerstört, und er selbst wurde ebenfalls
getötet. Er blieb sich selbst und seiner Lebenseinstellung
treu. Das verdient unsere Bewunderung und unseren Respekt.
Aber mal ganz ehrlich: Ich kann dabei nicht stehen bleiben. Nur bis zum
Staunen zu kommen, das ist ja wohl etwas billig. Das, was er getan hat,
will und soll mich ja auch herausfordern, im Bereich meiner
Möglichkeiten ähnlich konsequent zu
handeln. Wo muss ich den Mund auftun, um Ungerechtigkeiten
anzuprangern, wo bin ich gefordert zu helfen, zu spenden, mich
einzubringen, um Schwachen, Hilflosen, Armen ohne Lobby, Opfern von
Willkür und Oberflächlichkeit, den Stummen und
Rechtlosen zu helfen?
Die Bibel, also Gottes Wort, ist da ganz eindeutig: „Tu
deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache
aller, die verlassen sind.“ (Sprüche 31,8)
Das ist ein Auftrag, der von Gott persönlich kommt. Und wenn
ich auf Jesus Christus sehe, der durch seinen aufopfernden Einsatz
gerede für die Menschen am Rande der Gesellschaft
gekämpft und für uns alle am Kreuz sein Leben
hingegeben hat, um uns ewiges Leben zu ermöglichen, dann habe
ich doch keine andere Wahl - Oder?
Uwe Bachmann