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27.03.2023

Moment mal...


Alle drei Monate verfasste unser Gemeindemitglied Uwe Bachmann sein „Moment mal...“, das eine feste Rubrik im Gemeindebrief war.



Vertrauen
Wenn ich über das Thema „Vertrauen“ nachdenke, dann fällt mir immer Bärbel, eine ehemalige Schülerin von mir ein. Sie war damals im 3. Schuljahr und fuhr, wie viele andere Schüler unserer Schule, oft ins Freibad. Eines Nachmittags, ich hatte gerade den theoretischen Teil für die Schwimmprüfungen abgeschlossen, saß ich mit den „großen“ Schülern auf dem Gras der Sonnenwiese, als Bärbel ankam und mich ansprach: „Du, komm doch mal mit!“ Auf meine Frage, was sie denn von mir wolle, antwortete sie: „Ich möchte vom Einer springen.“ Auf meinen Einwand, dass sie doch noch Nichtschwimmerin sei, schlug sie mir vor, ich solle doch ins Becken gehen und sie dann nach dem Sprung wieder an den Rand bringen. Bei den älteren Schülern hatte eine große Diskussion eingesetzt - so nach dem Motto: Die hat aber Mut!

Nach kurzem Überlegen ließ ich mich auf dies Wagnis ein. Wir wurden von einem ziemlich langen Rattenschwanz, bestehend aus Mitschülern, zum Becken begleitet. Ich stieg dann ins Becken und machte mich auf eine ziemlich lange Wartezeit gefasst. Aber es ging alles sehr schnell. Bärbel ging auf das Ein-Meter-Brett, tippelte vorsichtig nach vorne, hielt sich die Nase zu und sprang. Kurz darauf tauchte sie wieder auf, zwei Arme schlangen sich um meinen Nacken und ich brachte sie „an Land“. Damit nicht genug, denn nun startete der zweite Teil des Unternehmens „Vertrauen“. Bärbel sprang vom Drei-Meter-Brett und ließ sich wieder von mir „retten“. Zwei Tage später nahm ich ihr die Schwimmprüfung ab.

Ganz ehrlich: Ein wenig stolz war ich schon auf das Vertrauen, das mir diese kleine Schülerin entgegen brachte.

Und noch einmal ganz ehrlich: Wenn Gott mal wieder von mir erwartet, dass ich mich in ganz bestimmten Lebenslagen in seine Hand fallen lassen soll, dann dauert es schon manchmal etwas länger, bis ich den Sprung in seine Hand wage. Da habe ich in puncto „Vertrauen“ noch etliches zu lernen. Aber ich weiß: Gott ist geduldig mit mir. Die Bibel sagt uns von IHM: Weil es unmöglich ist, dass Gott lügt, haben wir einen starken Trost, die wir unsere Zuflucht genommen haben, festzuhalten an der angebotenen Hoffnung. (Hebräer 6,18)

Uwe Bachmann
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