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Was unternehmen wir Menschen nicht alles, um anderen Menschen unsere
Liebe zu beweisen? Besonders originell war sicherlich der längste
Liebesbrief, der im Jahr 1875 in Paris geschrieben wurde. Der
Kunstmaler Leclure schrieb ihn seiner Angebeteten. Er enthielt nur
einen Satz: „Ich liebe dich.“ Aber diesen Satz hatte er
1.875.000-mal nacheinander aufgeschrieben; und daran mag er wohl ein
gutes Jahr geschrieben haben.
Gottes Liebesbrief an dich und mich und uns alle ist wesentlich
länger und besteht auch nicht nur aus einem Satz: die Bibel. Es
ist eigentlich eine Liebesgeschichte, aufregend, manchmal traurig, aber
auch berührend, mit Höhen und Tiefen, mit Verrat und Untreue,
voll von Lieblosigkeiten – aber dann auch immer wieder mit vielen
Ansätzen, diese Liebe neu zu beleben, die Liebesglut neu zu
entfachen. Wir Menschen sind es, die unser Gott so tief liebt, die IHN
aber immer wieder enttäuschen, SEINE Liebe mit Füßen
treten, IHN vergessen, anderen Göttern nachlaufen, die SEINE Liebe
aber nie zerstören können. Im Gegenteil: Unserer Eigenliebe,
also unserem Egoismus, setzt Gott seine Retterliebe entgegen. ER
verlangt von uns keine Liebesbeweise, um uns zu lieben oder uns aus
unserer Verlorenheit herauszuholen. So würden Menschen reagieren
und Liebesbeweise verlangen. Gott handelt. Der Apostel Paulus bringt es
auf den Punkt: „Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass
Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder
waren.“ (Römer 5,8)
Sünde ist Trennung von Gott, und gerade unsere Lieblosigkeiten
trennen uns von Gott. Diese Trennung kann nur einer vergebend aufheben,
und das tut dieser eine auch: Gott selbst schafft es, indem ER selbst
die Strafe dafür trägt – am Kreuz. Gott sagt nicht:
„Bessert euch erst einmal, dann habe ich euch wieder lieb.“
Nein, Gott liebt und handelt und hofft, dass wir seine Liebe erkennen
und annehmen. Denn ER hat regelrecht „Liebeskummer“, wenn
wir Menschen seinen Liebesbeweis ausschlagen und an dem Geschenk der
Vergebung achtlos vorüber gehen. Von Gottes Liebe ist keiner
ausgeschlossen.
Uwe Bachmann
Foto:
wandersmann / pixelio.de