- service - Moment mal...
„Sie sind an ihrem Ziel auf der rechten Seite angekommen“,
behauptet mein Navigationssystem, aber ich blicke erstaunt nach rechts
und sehe nichts. Eine riesige freie Fläche liegt vor mir. Ich bin
wohl nicht der erste Mensch, der von seinem „Navi“ in die
Irre geführt wurde. Es sind die Tücken der Technik, die uns
Technik-Gläubige oft enttäuschen. Früher habe ich mich
ab und zu selbst enttäuscht, wenn ich durch falsches Lesen der
Landkarte den richtigen Weg verfehlte.
Ein geografisches Ziel zu verfehlen ist unangenehm, lässt sich
aber immer wieder korrigieren. Wie ist es jedoch mit meinen
Lebenszielen? Habe ich überhaupt die richtigen Ziele ins Auge
gefasst? Wie lassen sie sich verwirklichen? Welche Teilziele und
Schritte muss ich dabei berücksichtigen? Fragen über Fragen,
die sich mir stellen, und besonders junge Menschen, deren Leben noch
vor ihnen liegt, sind die Betroffenen. Ein „Navi“ für
Lebensplanung wäre da nicht schlecht, aber so eines gibt es ja
leider nicht. Oder doch?
Ich habe da so mein eigenes Navigationssystem, das mir hilft, mich in
meinem Leben zurecht zu finden. Ich lasse mich leiten von dem, der uns
sagt: „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du
gehen sollst; ich will dir raten, mein Auge ist über dir.“
(Psalm 32,8) Manchmal redet Gott durch andere Menschen, ab und zu durch
sein Wort in der Bibel, ich erlebe es in der Stille, dass ER in meinen
Gedanken lebendig wird. ER hat viele Mittel und Wege, zu mir zu reden.
Bisweilen sind es auch falsche Wege, die ER mich gehen lässt, um
mir zu zeigen, dass ich mich verirrt habe, wie jene Missionarin, die in
einer Leprastation die Wege glatt betonieren ließ, weil bei Regen
und Matsch die Wege für die Kranken unbegehbar waren. Die
Verantwortlichen rauten den Beton jedoch wieder auf, und als sie
verwundert nachfragte, teilte man ihr mit, dass die Menschen mit den
verwundeten Füßen rauen Beton brauchten, um mit ihren
Stöcken Halt zu finden. Die Frage, die sie sich daraufhin stellte,
war die: Lässt Gott uns in unserem Leben raue und häufig
unebene Wege gehen, um zu uns zu reden, um uns auf Dinge aufmerksam zu
machen, die uns entgangen wären? Wie auch immer: Gott redet zu
jedem, der sich auf IHN einlässt. Sein Wort ist zuverlässiger
als so manches „Navi“, so sagt es auch Psalm 119:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf
meinem Weg.“
Uwe Bachmann