- service - Moment mal...
Alle drei Monate verfasst unser Gemeindemitglied Uwe Bachmann sein „Moment mal...“, das eine feste Rubrik im Gemeindebrief ist.
Hände
Vor einiger Zeit begegnete ich einer Bekannten, die ihr Baby in einem
Kinderwagen vor sich her schob. Als ich in den Wagen hineinblickte,
streckten sich mir zwei kleine Hände entgegen: die zierlichen
Hände eines Kleinkindes.
An den Händen erkennt man den Menschen: Babyhände,
Mutterhände, schwielige Arbeiterhände, zierliche
Künstlerhände, zu Fäusten geballte
Protestlerhände, betende Hände, schlagende
Hände, zurückweisende Hände, pflegende
Hände,...
Die Lateiner hatten eine Redewendung: An der Klaue erkennst du den
Löwen, d. h. doch: An den Händen erkennst du die
Menschen. Ob das stimmt? Hände können viel
über uns aussagen, an unserer Handschrift wollen Grafologen
sogar unseren Charakter erkennen. Mir fallen die Hände eines
Zimmermannes aus Galiläa ein. Das war Gottes Sohn, Jesus
Christus. Was hat er mit seinen Händen alles getan: Sie
segneten die Kinder, gaben den Hungrigen Speise, machten blinde Augen
sehend, linderten die Schmerzen kranker Menschen, berührten
die Lippen der Stummen, so dass sie wieder sprechen konnten, sie
hielten Sinkende fest, stützten die Schwachen, beruhigten
Ängstliche, stillten Stürme und schwächten
hohe Wellen. Und schließlich wurden diese Hände ans
Kreuz genagelt, statt unserer durchbohrt und damit
beschützten sie uns. Seine Hände haben immer noch
dieselbe Wirkung, auch nach zwei Jahrtausenden. Diese Hände
segnen noch heute und beten beim Vater im Himmel für uns. Auch
uns wird man an dem erkennen, was wir mit unseren Händen tun:
Öffnen, helfen, segnen, beten, sie anderen darreichen,
um zu stützen, zu tragen und zu schützen.
Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns und
festige über uns das Werk unserer Hände! Ja, das Werk
unserer Hände, festige du es! (Psalm 90,17)
Uwe Bachmann