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Wir Menschen in Deutschland blicken auf über sieben Jahrzehnte des
Friedens zurück. Das ist eine lange Zeit ohne Krieg. Dennoch
müssen wir erkennen, dass es seit dem Zweiten Weltkrieg wohl
keinen Tag gibt und gab, wo nicht an einem Punkt der Erde ein Krieg
geführt wurde oder wird.
Aber selbst wenn wir die internationalen Kriege einmal außer Acht
lassen, stellen wir doch fest, dass wir in einer Welt der Kleinkriege
leben: Hass gegen Fremde, Andersdenkende, Andersglaubende, Kleinkriege
im Alltag und in der Nachbarschaft, Mobbing in so vielen Bereichen
– bis hinein in die Familien, das Internet ist ein weites
Schlachtfeld für Rachefeldzüge und anonyme Kleinkriege. Jeder
von uns kann diese Aufzählung mühelos um einiges
ergänzen.
Dass wir international nicht noch mehr Kriege haben, hängt
sicherlich mit der Angst vor einem Atomkrieg und vor
Vergeltungsschlägen zusammen. Das könnte man mit einem Zitat
zusammenfassen: „Nur das Schwert hält das Schwert in der
Scheide.“ Gegen Ende des letzten Jahrhunderts gab es auf einer
Kundgebung in der DDR ein Plakat, das einen Igel zeigte und die
Unterschrift trug: „Der Friede muss bewaffnet sein!“
Dagegen steht eine Aussage, die Jesus Christus seinen Jüngern
gegenüber machte: „Selig, die Frieden stiften; denn sie
werden Kinder Gottes genannt werden.“ (Matthäus 5,9) ER
selbst ist Friedensstifter, denn ER hat uns durch seinen Tod am Kreuz
alle Aufsässigkeit, allen Widerstand gegen seinen Willen und seine
Gebote vergeben und einseitig Frieden geschlossen und hofft und wartet
nun, dass wir diesem Frieden zustimmen. Das ist ein Friede, der
zunächst IHM gilt, aber wenn wir diesem Friedensbund beigetreten
sind, dürfen wir auch Frieden haben mit unseren Mitmenschen. Und
aus eigener Erfahrung darf ich sagen: Das gelingt auch, auch wenn ich
zwischendurch immer mal wieder versage. Ich weiß: Solange wir
Menschen in dieser Welt sind, wird der endgültige Friede ein
wunderbarer, nicht erfüllbarer Traum bleiben, aber wichtig ist es
immer wieder, ihn zu träumen, denn wenn die Sehnsucht, ihn zu
leben, wach bleibt, kommen wir diesem Frieden schrittweise näher.
Und eines Tages, in Gottes Ewigkeit, wird ohnehin ewiger Frieden
herrschen, darauf haben wir SEIN Wort.
Uwe Bachmann