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Die teuerste Bibel der Welt ist wahrscheinlich die handgedruckte
Gutenberg-Bibel, von der es nur noch wenige Exemplare gibt, und jedes
von ihnen dürfte einige Millionen Euro kosten. Wer ein solches
Exemplar sein Eigen nennt, darf sich wohl als reich oder sogar
schwerreich bezeichnen.
Meine älteste Bibel stammt aus dem letzten Jahrhundert. Auf der
ersten Seite stehen in meiner Schülerschrift mein Name und das
Datum: 2.3.1955. Ich erinnere mich: Ich brauchte diese Bibel für
den Religionsunterricht in der Schule, und der Pastor, der uns damals
unterrichtete, verkaufte sie mir und den anderen Schülern. Sogar
der Preis ist auf der letzten Seite noch zu lesen: 1,80 DM. Ich habe
sie jetzt also schon 66 Jahre im Besitz. Sie ist zerlesen, ein wenig
aus der Form gefallen, die Rückseite zerfällt langsam, und in
ihrem Inneren sind viele bunte Anmerkungen und Symbole an den
Rändern. Dort habe ich festgehalten, was mir beim Lesen an
Erkenntnissen gekommen ist. Sie enthält Eselsohren und ist auch
sonst nicht mehr sehr ansehnlich. Nein, ihr Besitz macht mich nicht
reich, das weiß ich. Und ich habe auch noch wertvollere Bibeln im
Schrank – mit Goldrand und Bildern, Landkarten und
zusätzlichen Informationen. Aber welche Bibel wir auch besitzen:
Wenn wir sie benutzen und lesen, haben wir ein Vermögen in den
Händen und sind schwerreich.
Kostbar sind nicht die Äußerlichkeiten, wie vielleicht ein
Goldschnitt oder wertvolle Bilder, kostbar ist vielmehr der Inhalt:
Gottes Wort. Das ist ein Wort, das unzerstörbar ist, keiner
Inflation unterliegt und eine sichere Bank ist. Hier bekomme ich
Informationen, die mein Leben gelingen lassen, hier erhalte ich Trost,
Kraft, Mut, hier finde ich Geborgenheit, Aufmunterung und Zuversicht.
Hier finde ich Gott selbst und begegne Jesus. Aber wie schon gesagt:
Wir müssen sie gebrauchen, lesen, immer wieder in die Hand nehmen,
um täglich das abzurufen, was wir zu einem gelingenden Leben
benötigen.
Jemand hat mal gesagt: Bibelleser sind wie Schatzsucher. Wer beharrlich
in Gottes Wort sucht, der findet wahre Schätze. Wann warst du das
letzte Mal auf Schatzsuche? Im Hebräerbrief steht: Das Wort Gottes
ist lebendig und kräftig.
Uwe Bachmann