- service - Moment mal...
Alle drei Monate verfasst unser Gemeindemitglied Uwe Bachmann sein „Moment mal...“, das eine feste Rubrik im Gemeindebrief ist.
Jakobsmuschel
Lange Zeit habe ich gerätselt, woher wohl der Name
„Jakobsmuschel“ kommen könnte. Dann habe
ich irgendwo gelesen, dass Jakobus der Patron aller Pilger
und Wanderer ist und die Muschel nach ihm benannt ist. Der Legende nach
soll er bis nach Spanien gewandert und dort als Pilger umher gereist
sein. Und auf seinen Wegen, so sagt es die Legende, soll er nur drei
Dinge bei sich gehabt haben: einen festen Stab, einen weiten Mantel und
eine Muschel, eben jene Jakobsmuschel. Diese Muschel hing an einem Band
und war am Mantel befestigt und diente gleichzeitig als Kennzeichen der
Pilger und war auch Erkennungszeichen, das für die
Klöster und Herbergen bedeutete, diesen Menschen Unterkunft
und Verpflegung zu gewähren. Sie ähnelt einer offenen
Hand, einer Hand, die bittet, dann aber auch einer gebenden Hand. Die
Pilger gebrauchten sie auf den Wanderungen zum Wasserschöpfen
und zum Trinken. Die am Band herunterhängende Muschel gleicht
der bittenden, die schöpfende Muschel der gebenden Hand. So
hatte sie für die Pilger, also auch für Jakobus,
wichtige Funktionen. Aber auch der Stab war unverzichtbar, denn auf den
weiten Wegen bedeutete er eine wichtige Stütze und diente auch
zum Schutz. Der weite Mantel hüllte den Wanderer ein und
schützte ihn vor Hitze und Kälte und vor den Gefahren
des Wetters.
Aber diese drei Dinge sind gleichzeitig auch symbolisch für
unser Wandern auf dieser Welt hin zu unserem himmlischen Ziel. Gott hat
durch Jesus einen Vertrag mit uns Menschen geschlossen,
nämlich dass ER uns in Treue zu SEINEM Ziel bringen wird, in
die Ewigkeit. Das ist der Stab, an dem wir gehen können und
der uns trägt. Eingehüllt sind wir auf dem Weg in den
Mantel SEINER Liebe, die uns schützt vor allen Angriffen von
außen. Und mit der Muschel in der Hand dürfen wir
wissen, dass ER uns Herberge gibt und gleichzeitig ein Wasser zur
Verfügung stellt, das in die Ewigkeit einmündet. Und
die Muschel darf uns immer wieder daran erinnern, dass wir eine
Herberge bei Gott selbst erbitten. Mit dem Blick auf sie
dürfen wir uns gegenseitig immer wieder mit Psalm 121
wünschen: „Der HERR behüte deinen Ausgang
und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“
Uwe Bachmann