Oktober 2011: Es war einmal vor einer langen Zeit im Schloss zu Ascheberg, da reisten
gleich etwa hundert Prinzen und Prinzessinnen an. Man möge
denken, sie kamen, die wunderschöne Herbstidylle des
Plöner Sees zu genießen. Bedauernswerterweise konnten sie
davon doch nur in der Mittagspause Gebrauch machen. Die restliche Zeit
verbrachten alle gemeinsam im Inneren des Anwesens. Anstatt mit Schwert
und Puderdöschen waren die jungen Adeligen mit
unzähligem Papier und Schreibgerät ausgestattet. Auch
die schönen Ballkleider und Anzüge ließen
sie in ihren heimischen Burgen. Was da los war, fragen Sie sich.
Berechtigt.
In der zweiten Oktoberwoche trafen sich diese jungen Menschen, um sich
zum Jugendleiter ausbilden zu lassen. Gefüllt war die Zeit vor
allem mit den 50 Stunden, bestehend aus Seminaren und
Vorträgen, die absolviert werden mussten, um im Anschluss die
JuLeiCa (Jugend Leiter Card) beantragen zu können. Inhaltlich
drehte sich alles um Leitung von Kinder- und Jugendgruppen. Wie
entwickeln sich Kinder, warum spielen wir eigentlich, was darf ich als
Leiter und was nicht, wie bereite ich eine Andacht vor, welche
Gruppenphasen gibt es? Diese und viele andere Fragen rund ums Thema
wurden beantwortet. Ganz wichtig in dieser Woche war aber auch Gott.
Die Teilnehmer kamen aus den verschiedensten Gemeinden
Schleswig-Holsteins, von Brunsbüttel bis Kiel und so sollte
auch vermittelt werden, wie sie nicht nur ein guter Leiter sein
können, sondern auch einer, der Kinder und Jugendliche im
Glauben begleitet und weiterbringen kann. Im täglichen Impuls
ging es um Paulus, anschließend wurde in den Kleingruppen
vertieft und wenn möglich auf die eigene Mitarbeit in der Gemeinde
reflektiert.
Also, manchmal verhielten sie sich doch ihres Blutes
gemäß. Oft hörte man liebliche Stimmen im
Kronleuchtersaal, musizierend und singend wurde Gott die Ehre gegeben.
Erfreulich war auch der nette Umgangston, welcher die gemeinsame Zeit
sehr harmonisch gestaltete. Gespeist wurde reichlich und auch mit einem
Kaffeekränzchen am Nachmittag versorgte die
Schlossküche die Anwesenden. Am letzten Abend wurde dann
nochmal sichtbar, dass es sich um wahre Prinzen und Prinzessinnen
handelte. Bei einem Festabend wurde vorzüglich gespeist und im
Anschluss präsentierten einige ihre Talente. Ein besinnlicher
Abschluss dieser Woche hinterließ eine Stimmung, die sie alle
teilten: Es war doch sehr schön hier gewesen zu sein.
Saskia Goy