Dezember 2017: Mit etwa 27 Leuten trafen wir uns am 24. Dezember 2017 gegen halb
zehn an der Gemeinde um den zu später Stunde arbeitenden Menschen
in Neumünster eine Freude zu bereiten. Nach ein paar
organisatorischen Dingen, den letzten gegenseitigen
Weihnachtsgrüßen und einem Gebet machten wir uns auf sechs
Autos verteilt mit 210 Tüten im Gepäck auf den Weg um
„Weihnachten in der Tüte“ endlich zu starten.
Der Hauptteil meiner Tour führte mich gemeinsam mit vier
Jugendlichen vom aktuellen Trainee-Pro-Kurs dabei durch das
Friedrich-Ebert-Krankenhaus. Dort warteten mehr Stationen als gedacht
auf uns. Mit großer Nervosität verteilten wir die ersten
Tüten an zwei Krankenschwestern. Die ersten Wörter kamen uns
dabei nur schwer über die Lippen und das obwohl ein einfaches
„Guten Abend“ nun auch kein unaussprechlicher Zungenbrecher
ist. Wir merkten aber sehr schnell, dass die Krankenschwestern
sichtlich überrascht von unserem Besuch waren und sie sich nach
Übergabe der Tüte auch mindestens genau so sehr darüber
freuten. Die Nervosität war also ziemlich schnell verflogen und so
zogen wir mit ziemlich guter Stimmung von Station zu Station um das
Krankenhauspersonal mit unseren Tüten zu beschenken. Einzig und
alleine als es zur Notaufnahme und der Intensivstation ging, kam die
Nervosität zurück. Doch das war letzten Endes auch ein
schönes Erlebnis.
Im Krankenhaus kam es dann auch zu unserem persönliches Highlight
des Abends: Auf einer ziemlich dunklen Station, die anfangs relativ
gruselig aussah, empfing uns eine Krankenschwester, die das genaue
Gegenteil davon war. Wir übergaben ihr wie den anderen auch die
Geschenktüte. Bis dahin war auch alles so, wie wir es erwartet
hatten. Doch nachdem wir erfuhren, dass sie an dem Abend alleine
arbeitete, blieben wir noch ein wenig. Es war einfach eine so tolle
Zeit. Wir hatten noch ein richtig gutes Gespräch, in dem sie uns
auch über ihre Station, die Palliativstation, aufklärte. Die
Schwester freute sich so sehr über unseren Besuch, dass sie sich
irgendwie bei uns revanchieren wollte und so gab sie schließlich
jedem aus unserer Gruppe eine kalte Cola aus.
Alles in allem finde ich, dass „Weihnachten in der
Tüte“ eine richtig schöne Sache ist. Es ist einfach
unbeschreiblich in so viele fröhliche und überraschte
Gesichter zu sehen und vielleicht haben die Leute ja auch Interesse an
der Liebe bekommen, durch die wir diese Aktion durchführen
können.
Niklas Otuo-Acheampong