Februar 2013: Hallo, mein Name ist Julian Hirt. Ich bin 25 Jahre alt und zur Zeit als
Studierender im Lebenszentrum Adelshofen. Ganz vom Süden aus
habe ich mich vor fünf Wochen in den hohen Norden aufgemacht,
um hier in Neumünster mein jährliches Kurspraktikum
in der Wicherngemeinde anzufangen.
Ich durfte in viele verschiedene Bereiche der Arbeit eines
Gemeindepädagogen reinschnuppern und viele neue Erfahrungen in
der Praxis sammeln. Gerade in der Kinder- und Jugendarbeit konnte ich
neue Konzepte kennen lernen, die von den herkömmlichen
abweichen. So gibt es in der Gemeinde nicht viele kleine
Jungschargruppen für die Kinder, sondern das Abenteuerland,
bei dem sich Freitagnachmittag die ganze Kirche mit Kindern
füllt, die dort ein spannendes Programm mit Spielen, Theater,
Musik und einer biblischen Geschichte erleben können. Der JOY,
unser Jugendgottesdienst, ist ein großer Gottesdienst-Event
für junge Menschen, der ihrem Alter angemessen ist und bei dem
sich auch jeder mit einbringen kann, der möchte.
Ganz besonders viel Spaß hat mir die Wichern-WG gemacht. Hier
ging es darum Alltag mit den Jugendlichen mal anders zu erleben - weg
von Zuhause und rein in die Gemeinde. Wir haben mehrere Tage zusammen
im Gemeindehaus der Wicherngemeinde gewohnt, gelebt, gegessen und
einfach Alltag miteinander erlebt. Es war wohl für Mitarbeiter
und Teilnehmer eine große Herausforderung in dieser
großen WG zusammenzuleben. Aber wir hatten eine
großartige Zeit zusammen, die keiner von uns missen
möchte. Wir haben viel miteinander gesungen, gespielt,
gekocht, gegessen, geputzt und einfach jede Menge Spaß
miteinander gehabt.
Eine weitere Aktion die direkt im Anschluss an die Wichern-WG
stattfand, war die Männer-Wandertour. Zusammen mit den
Teilnehmern aus drei Hauskreisen, die aus jungen Männern rund
um Neumünster bestehen, haben wir uns auf den Weg gemacht und
sind von Samstag auf Sonntag zu Fuß unterwegs gewesen.
15 Kilometer am Tag haben wir zurückgelegt. Das klingt
zunächst nicht viel. Und tatsächlich haben die jungen
Männer die Strecken auch mühelos geschafft,
während ich am Ende richtig fertig war. Übernachtet
haben wir in einem Haus von Bet-EL. Bet-EL ist ein christliches
Lebenshilfezentrum für Drogenabhängige. Dort
können Menschen durch Gemeinschaft, Arbeiten und mit Gottes
Hilfe von ihren Drogen und Süchten frei werden.
Insgesamt war es hier für mich eine sehr wertvolle Zeit in
Neumünster. Es war spannend für mich, das in
Adelshofen Gelernte, hier in die Praxis umsetzen zu können.
Jetzt fällt es mir natürlich schwer, mich wieder von
den vielen Menschen, die mich so toll empfangen haben, zu
verabschieden. Aber ich habe noch drei Semester vor mir, bevor ich dann
als Gemeindepädagoge selbst in einer Gemeinde arbeiten darf.
Julian Hirt