Januar 2024: Dass die eigene Heimatgemeinde für viele Gemeindemitglieder wie
ein Zuhause ist, ist weithin bekannt. Dass sie aber ihre Türen
öffnet und tatsächlich zum Wohnen einlädt, ist eher
ungewöhnlich.
Genau das ist aber vom 12. bis 19. November vergangenen Jahres in der
Wicherngemeinde geschehen. In diesem Zeitraum zogen acht Jugendliche
und zwei Mitarbeitende in die Räume der Gemeinde ein. KiGo-Raum
und Gruppenraum 2 wurden zu Schlafräumen, der Gemeindesaal zum
Essens- und Hausaufgabenzimmer und der Gruppenraum 1 das Wohnzimmer.
Und so wurde zunächst einmal der Alltag geteilt. Morgens ging es
zur Schule, nachmittags wurden auch mal Klassenkameraden zur
Referatsvorbereitung eingeladen und abends gemeinsam gekocht und warm
gegessen. Stück für Stück haben die Jugendlichen
über die Woche mehr Verantwortung bekommen. War am Anfang der
Kühlschrank voll und das Essen geplant, mussten die Teens in der
Wochenmitte selbst ausdiskutieren, was es die nächsten Tage zu
essen geben sollte und gegen Ende der Woche selber einkaufen gehen und
mit dem vorgegebenen Budget haushalten.
Darüber hinaus fanden aber auch besondere Aktionen statt, wie ein
Krimidinner, in welchem jede Person in eine andere Rolle schlüpfte
und ein Mordfall aufgeklärt werden musste, verschiedene
zusammenschweißende Teambuilding-Spiele und ein ruhiger
Filmeabend. Doch so spaßig diese besonderen Aktivitäten auch
waren, war das Highlight rückblickend für viele der geteilte
Alltag. Wir durften die Erfahrung machen, wie schön es ist, das
Leben zu teilen, gemeinsam durch Höhen und Tiefen zu gehen und
sich dabei gemeinsam zu unterstützen und anzufeuern.
Svea Behrend