Oktober 2018: Liebe Gemeinde,
mein Name ist Sina Schlüter, ich bin 21 Jahre alt und wurde im
August 2016 von der Gemeinde auf das Missionsschiff „MV Logos
Hope“ entsandt. An Bord dieses ungewöhnlichen Schiffes
durfte ich mit eurer Unterstützung die prägendste Zeit meines
bisherigen Lebens haben. In diesem Artikel möchte ich dafür,
aber auch für die vielen Jahre davor, in denen ihr und Sie mir
Familie und geistliche Heimat waren, „Danke“ sagen.
Als ich sechs Jahre alt war, wurde ich zum „Abenteuerland“
eingeladen, aber erst als ich 14 und gerade konfirmiert war, begriff
ich, dass Jesus nicht nur freitags mein Freund sein möchte.
Seitdem habe ich sämtliche Angebote der Gemeinde genießen,
sowie auch für andere anbieten können. Besonders dankbar bin
ich für meine Hauskreise, wo ich wie unter Schwestern ehrlich sein
konnte und Jüngerschaft gelebt wurde. Wer meine Rundbriefe
während meiner Zeit auf dem Schiff gelesen hat, der hat eine Idee
davon, wie meine letzten zwei Jahre aussahen – aber
natürlich gibt es noch viel mehr zu erzählen. Was mich in
dieser Zeit am meisten geprägt hat, ist das Wissen, dass noch
über 2,8 Milliarden Menschen keine Möglichkeit hatten, von
Jesus zu hören. Sie haben unsere Hoffnung nicht, kennen keinen,
bei dem sie ihre Fragen stellen könnten, und sie haben keine
Gemeinde in ihrer Nähe. Täglich kommen 58.000 Menschen zu
dieser Zahl hinzu. Ich bin der Meinung, dass es von Anfang an Gottes
Plan war, alle Nationen der Welt zu erreichen. Im Alten Testament
nutzte er dafür das Volk Israel und im Neuen brachte uns Jesus den
Auftrag, in alle Welt zu gehen. Na klar, lässt das viele Fragen in
den Kopf schießen: „Herr, wohin?“, „Wer wird
mich unterstützen und was passiert mit meiner Familie?“ Im
Neuen Testament findet man darauf SEINE Antwort, die lautet
„Komm, folge mir nach“. So kurz und doch so schwierig in
die Tat umzusetzen. Ich wünsche mir für unsere Gemeinde, dass
wir Nächstenliebe leben und bedingungsloser Jesu Liebe nach
außen tragen. Egal ob bei unserem Nachbarn, dem Obdachlosen am
Bahnhof oder bei einem indigenen Volk am Amazonas. Jesus spricht:
„Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu
rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug
halten.“ (Matthäus 9,13b)
Seit Oktober lebe ich nun in dem hügeligen Halle an der Saale, wo
ich Soziologie und Psychologie studiere. Vielen Dank für eure
Gebete und seid gewiss, dass ihr auch in meinen eingeschlossen seid.
Eure Sina